2 »Wer schreitet da um unsern Berg herum, bevor der Tod ihn leicht hinschweben lehrt, 3 und blinzelt mit den Augen nach Belieben?« »Ich weiß nicht, weiß nur, daß er nicht allein ist. Frag du ihn doch, da du ihm näher bist, 6 begrüß ihn freundlich, daß er mit uns spreche.« So redeten einander zugeneigt und rechts von mir zwei Schatten über mich 9 und lehnten sich zurück, mich anzureden. Der eine sprach: »O Seele, noch gebannt im Körper, die du pilgerst nach dem Himmel, 12 gib uns zuliebe und zum Troste Nachricht, woher du kommst und wer du bist, denn staunen machst du uns mit der Gnade, die dir ward, 15 wie über Niegewesenes man staunt.« Und ich: »Durchs Herz Toskanas schlängelt sich ein Flüßlein; es entspringt am Falterona 18 und wird von hundert Meilen Lauf nicht müde. Von seinen Ufern stammt mein leiblich Teil. Zu sagen, wer ich bin, das wär vergebens; 21 mein Name hat noch keinen rechten Klang.« »Erfaß ich deine Andeutungen richtig mit dem Verstand«, antwortete mir jener, 24 der anfangs sprach, »so meinst du wohl den Arno.« Drauf frug der andre ihn: »Warum verbirgt er geflissentlich den Namen dieses Flusses, 27 als wär es gar ein fürchterliches Ding?«
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