4 Da es uns beide aufgenommen hatte, begann sofort sein alter Kiel zu pflügen, 30 doch diesmal tiefer in der Flut als sonst. Indes wir durch das tote Rinnsal fuhren, reckte sich einer schlammbedeckt nach mir. 33 »Wer bist du«, sprach er, »der zur Unzeit kommt?« Und ich: »Ich komme, doch ich bleibe nicht. Wer bist denn aber du und bist so schmutzig?« 36 »Bin einer«, sagt er, »wie du siehst, der weint.« Und ich zu ihm: »Mit Weinen denn und Klagen, vermaledeiter Geist, bleib, wo du bist! 39 Ich kenne dich durch deinen Dreck hindurch!« Da griff mit beiden Händen er ans Schiff, doch hurtig stieß mein Meister ihn hinab 42 und rief: »Zurück zu deinen Hundsgesellen!« Sodann umschlang er mich mit seinen Armen, die Stirne küßt er mir und sprach: »Gesegnet 45 die Frau, die dich gebar, du edler Trotz! Ein aufgeblasner Mensch war jener einst, und etwas Gutes kennt man nicht von ihm, 48 drum ist sein Geist hier unten so voll Wut. – Es dünkt sich mancher droben königlich, der dann im Schlamm hier endigt, wie die Schweine, 51 und nichts als Haß und Schande hinterläßt.« »Meister«, sprach ich, »es wär mir eine Freude, in diese Suppe ihn getunkt zu sehen, 54 gleich jetzt, bevor wir diesen See verlassen.«
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