6 kamen in meine Hand des Reiches Zügel und so viel Macht dazu und Neuerworbnes, 57 ein Anhang auch von solchen Freunden, daß die herrenlos gewordne Krone auf den Scheitel meines Sohns sich senkte, der 60 zum Ahnherrn der gesalbten Häupter wurde. Solang durch reiche provenzal'sche Mitgift die Zucht meines Geschlechts noch nicht verdarb, 63 tat es nichts Böses, freilich auch nichts Großes; doch dann begann mit Lug und mit Gewalt sein Raubgeschäft: zur Sühne nahm es dann 66 Ponthieu, die Normandie und die Gascogne, und Karl zog nach Italien, und zur Sühne ließ er den Corradino opfern, und 69 den Thomas schickt er himmelwärts zur Sühne. Ich seh nicht fern von heute schon die Zeit, daß sich ein zweiter Karl aus Frankreich aufmacht 72 und sein' Person und Art erst recht zu zeigen. Allein und ohne Waffen zieht er aus, nur mit der Judas-Lanze zum Turnier 75 und setzt sie ein und schlitzt Florentias Leib. Er wird kein Land damit, nur Sünd und Schande gewinnen, die so schwerer auf ihm lasten, 78 je leichter er dergleichen Schaden achtet. Den dritten Karl, den einst zu Schiff gefangnen, seh ich das eigne Töchterlein verschachern, 81 wie die Piraten fremde Sklavinnen. –
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