4 und um ihn her der große Assuerus, Esther, sein Weib, und Mardachai, der treue, 30 in Wort und Taten Lautere, Gerechte. Und als mir dieses Bild von selbst zerging, wie eine Blase auseinanderbricht, 33 wenn ihr das Wasser, drauf sie schwimmt, entweicht, da stieg in meinem Traum ein Mädchen auf, das heftig weinend sprach: »O Königin, 36 warum hast du im Zorn dich aufgegeben? Hast dich getötet um Lavinias willen, hast mich verloren, und so muß ich trauern, 39 Mutter, um dich noch eher als um ihn.« Wie unser Schlummer bricht, wenn plötzlich uns auf das geschlossne Aug ein Lichtstrahl fällt, 42 und wie der unterbrochne Schlaf verflackert, so stürzte und versank mein Traumgesicht sofort, da mir ein Strahl ins Antlitz schlug 45 und heller leuchtete, als wir gewöhnt sind. Ich wandte mich, zu sehen, wo ich war, als eine Stimme sprach: »Hier geht's hinauf!« 48 und jede andre Absicht mir verscheuchte und einen ungeduldigen Wunsch erweckte, den Sprecher dieser Worte zu betrachten 51 und nicht zu ruhn, bis ich ins Aug ihm schaute. Wie vor der Sonne aber, die uns blendet und sich im Übermaß des Lichts verhüllt, 54 versagte und erlag mir hier die Sehkraft.
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