Purgatorio – Canto 11

2 »O Vater unser, der Du bist im Himmel, umschlossen nicht, durch freie Liebe nah 3 den ersten Werken Deiner Schöpfung droben, geheiligt sei Dein Nam und Deine Kraft von jeglichem Geschöpf, wie sich's gebührt, 6 daß alle Deinem Lebenshauche danken. Dein Reich komme zu uns mit seinem Frieden, wir können nicht durch eigne Kraft zu ihm 9 mit all unsrem Verstand, wenn's uns nicht wird. Dein Will' geschehe bei den Engeln, die Hosianna singend Dir den ihren opfern, 12 so wie auf Erden soll die Menschheit tun. Gib heut uns unser täglich Himmelsbrot; wenn es uns fehlt in dieser rauhen Wüste, 15 gehn wir zurück, je mehr wir vorwärts streben. Wie wir verzeihen unsern Peinigern, was wir gelitten, so vergib auch Du 18 in Güte uns und nicht nach Wert und Schuld. Führ' unsre Kräfte, die so leicht erliegen, nicht in Versuchung durch den alten Feind, 21 erlöse uns von ihm, der uns bedrängt. O Herr und Vater. diese letzte Bitte gilt nicht für uns, wir brauchen sie nicht mehr, 24 doch für die andern, die zurückgeblieben.« So beteten für sich und uns die Schatten um Pilgersegen unter schwerer Last, 27 wie sie im Traume manchmal uns bedrückt,

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