Paradiso – Canto 16

La Divina Commedia Paradiso Canto XVI Das Lied des alten Florenz Zeit: Donnerstag, 30. März 1301 (Mittwoch, 13. April 1300): nicht näher bestimmt (nach Ostern) Ort: Fünfter Himmel: Mars Personen: Dante, Beatrice, Cacciaguida © 2021 Dr. M. Junker: Fonetik, Metrik & Akzente farbig, geschützt d. Namirial SpA © 1994 Le Lettere: Kritische Textausgabe der Divina Commedia (Giorgio Petrocchi) Deutsch von Karl Vossler: 1942/1945 (Atlantis)/1960 (Bertelsmann Lesering)

1 p ca n stra nobiltà di sangue, 1 2 4 8 se glorïar di te la g nte fai 4 6 8 3 qua giù d ve l’aff tto n stro langue, 2 (3) 6 8 mirabil c a non mi sarà mai: (2) 4 (6) (9) ché là dove appetito non si t rce, 2 (3) 6 (8) 6 dico nel ci lo, io me ne glor ai. 1 4 5 B n s ’ tu manto che t sto racc rce: 1 (3) 4 7 sì che, se non s’app n di dì in die, (1.2) (4) 6 8 9 lo t mpo va dint rno con le f rce. 2 6 Dal ‘v i’ che prima a R ma s’offer e, 2 (4) 6 in che la sua famiglia m n pers vra, 2 6 8 12 ricominci ron le par le mie; 4 8 nde Beatrice, ch’!ra"un p#co sc$vra, 1 4 (6 8) rid%ndo, parve qu&lla che toss'o 2 4 6 15 al primo fallo scritto di Gin(vra. 2 4 6 Io cominciai: «V)i si*te+il padre mio; 1 4 5 6 8 v,i mi date-a parlar tutta bald.zza, 1 3 6 7 18 v/i mi levate sì, ch’i’ s0n più ch’io. 1 4 6 8 Per tanti rivi s’1mpie d’allegr2zza 2 4 6 la m3nte mia, che di sé fa letizia 2 4 7 21 perché può sosten4r che non si sp5zza. 2 3 6 (8) Ditemi dunque, cara mia primizia, 1 4 6 8 quai fu6r li v7stri8antichi9e quai fu:r li;anni 1 2 4 6 8 9 24 che si segnaro<in v=stra püerizia; 4 6 ditemi de l’ov>l di San Giovanni 1 6 8 quanto?@raAallBra,Ce chiDEran le gFnti 1 2 4 (6) 7 27 traGHsso dIgne di piùJalti scanni». 2 4 8

2 Der Adel unsres Bluts! – Die kleine Sache! und doch gar manchen stimmt sie prahlerisch 3 hienieden, wo man vielerlei begehrt. Ich will mich nimmermehr darüber wundern, denn dorten, wo ein einziger Trieb nur herrscht, 6 im Himmel, sag ich, tat ich groß damit. 's ist doch ein Ehrenkleid, das hurtig schrumpft; stückt man nicht Tag für Tag etwas hinzu, 9 gleich geht die Zeit mit ihrer Schere dran. Wie man sich's einst in Rom gefallen ließ, doch freilich nicht mehr strenge innehält, 12 so formt ich jetzt die Anrede mit »Ihr«, worüber Beatrice, die seitab stand, so lächelte, daß sie der Dame glich, 15 die bei Ginevras erstem Fehltritt hustet. »Ihr seid«, so sprach ich nun zu ihm, »mein Vater, Ihr gebt mir Zuversicht, mich auszusprechen, 18 ja Ihr erhebt mich über mich empor. Aus so viel Quellen füllt mit Freude sich mein Geist, und ihn beglückt das Hochgefühl, 21 daß er's erträgt und nicht daran zerbricht. So sagt mir denn, mein teurer Ahn, wer Eure Voreltern waren und in welche Zeit 24 die Jahre Eurer Kindheit etwa fielen. Erzählet mir, wie groß damals die Hürde des heiligen Täufers war, und welche Sippen 27 daselbst des höchsten Ranges würdig galten.«

3 CKme s’avvivaLa lo spirar d’i vMnti 1 4 8 carbNneOin fiamma, coPì vid’ io quQlla 2 4 7 9 30 luce risplRndereSa’ miTi blandimUnti; 1 4 7 e cVmeWa liXYcchi miZi si fé più b[lla, 2 4 6 8 co\ì con v]ce più d^lce_e so`ave, 2 4 7 33 ma non con quasta modbrna favclla, 2 4 7 dissemi: «Da qudl dì che fu dettof‘ v ’ 1 6 9 al partogin che mia madre, ch’èhir santa, 2 6 8.9 36 s’allevïò di mejknd’ lra grave, 4 6 8 al suo Lemnn cinqueconto cinquanta 2 4 7 e trpnta fiqte vrnne qussto ftco 2 4 6 8 39 a rinfiammarsi sutto la sua pianta. 4 6 Livantichi miwixeyio nacqui nel lzco 2 4 6 7 d{ve si tru|va pria l’ultimo s}sto (1) 4 6 7 42 da qu~i che crre€il vstro‚annüal giƒco. 2 4 6 9 Basti d’i mi„i maggi ri†udirne qu‡sto: 1 4 6 8 chiˆ‰i si fŠsser e‹Œnde vnner quivi, 2 4 6 8 45 piùŽè tacr che ragionareon‘sto. 1.2 4 8 Tutti col’r ch’a qu“l t”mpo•–ran ivi 1 4 (6) 7 (8) da pot—r arme tra Marte˜e ’l Batista, 3 4 7 48 ™ranošil quinto di qu›i ch’œr sn vivi. 1 4 7 8 Ma la cittadinanza, ch’螟r mista 6 9 di Campi, di Certaldo e di Fegghine, 2 6 51 pura ved¡esi ne l’ultimo¢artista. 1 4 7 £h quanto f¤ra m¥glio¦§sser vicine 1 2 (4) 6 7 qu¨lle g©nti ch’io dico,ªe«al Galluzzo 1 3 6 54 e¬a Trespi no®av¯r v°stro confine, 4 6 7

4 Wie glühende Kohle unter Windes Wehen in Flamme auflebt, sah ich jenes Licht 30 aufleuchten unter meinen Schmeichelworten; und nicht dem Auge nur erglänzt' es schöner, auch seine Stimme klang mir lieblicher, 33 als es ( doch nicht in unsrer heutigen Sprache) mir sagte: »Seit dem Ave-Gruß des Engels, bis zu dem Tag, da meine Mutter, die 36 jetzt selig ist, von mir entbunden wurde, ist unser Stern fünfhundertachtzigmal zu seinem Löwenzeichen heimgekehrt, 39 an dessen Fuß er seine Glut erneuert. Ich kam wie meine Ahnen in dem Vorort zur Welt, wo jedes Jahr bei eurem Wettspiel 42 der erste Renner in das Ziel gelangt. Und damit sei's genug von meinen Vätern. Wer sie gewesen und woher sie kamen, 45 wird schicklicher verschwiegen als erzählt. Was damals in der Stadt, vom Bild des Mars bis Sankt Johann, an Waffenfähigen lebte, 48 war von dem heutigen Stand der fünfte Teil. Die Bürgerschaft, jetzt untermischt mit Leuten aus Campi, aus Certaldo und Figghine, 51 war rein bis auf den letzten Handwerksmann. Als Nachbarn sie zu haben wäre besser und daß dann euer Stadtgebiet sich nur noch 54 erstreckte bis Galluzzo und Trespiano,

5 che±av²rle d³ntro´e sostenµr lo puzzo 2 4 8 del villan d’Agugli¶n, di qu·l da Signa, 3 6 8 57 che già per barattare¸ha l’¹cchioºaguzzo! 2 6 8 Se la g»nte ch’al m¼ndo più traligna 3 6 (8) non f½sse stata¾a C¿Àare novÁrca, 2 4 6 60 ma cÂme madreÃa suo figlio benigna, (1/2) 4 7 tal fattoÄè fiorentinoÅe cambiaÆe mÇrca, 1 3 6 8 che si sarÈbbe vòltoÉa SimifÊnti, (4) 6 63 là dËveÌandava l’ÍvoloÎa la cÏrca; (1) (4) 6 sarÐesi MontemurloÑancÒr dÓ’ CÔnti; 2 6 8 sarÕenoÖi C×rchi nel pioviØr d’AcÙne, 2 4 8 66 e fÚrseÛin ValdigriÜveÝi BuondelmÞnti. 2 6 Sßmpre la confuàián de le persâne 1 6 principio fu del mal de la cittade, 2 4 6 69 cãme del västroåil cibo che s’appæne; (1) 4 6 e ciçco tèro piùéavaccio cade 2 4 (6) 8 che ciêcoëagnìllo;íe mîlte vïlte taglia 2 4 6 8 72 piùðe mñglioòuna che le cinque spade. 1 3 4 8 Se tu riguardi LunióeôOrbiõaglia 2 4 6 cöme s÷noøite,ùe cúme se ne vanno (1) 4 (6) 75 di rûtroüad ýsse Chiuþi e Sinigaglia, 2 4 6 udir c me le schiatte si disfanno 2 (3) 6 non ti parrà n va c a né f rte, (1) 4 5 7 78 p scia che le cittadi t rmine hanno. 1 6 8 Le v stre c e tutte hanno l r m rte, 2 4 6 7 sì c me v i; ma c lasi in alcuna (1.2) 4 6 81 che dura m lto, e le vite s n c rte. 2 4 7

6 anstatt sie drin zu haben und den Stank der Bauern aus Aguglion und Signa, 57 die gleich auf Trug bedacht sind, riechen müssen. Wär' das entartetste der Welt, das Volk der Priester, nicht wie eine Rabenmutter, 60 sondern in Güte hilfreich mit dem Kaiser verfahren: Mancher, der als Florentiner jetzt Kaufherr oder Bankmann ist, wär' wieder 63 Hausierer auf dem Lande, wie sein Ahn. Ein Grafensitz wär' Montemurlo noch. Die Cerchi säßen in Acone wieder, 66 vielleicht im Greve-Tal die Buondelmonti. Noch immer war die Mischung der Personen der Anfang alles bürgerlichen Schadens, 69 wie wirre Speise für den Körper ist. Und schneller als ein blindes Lämmlein, kommt ein blinder Stier zu Fall, und besser schneidet 72 man oft mit einem Schwert anstatt mit fünfen. Schau an, wie Luni und wie Urbisaglia verfallen sind, und wie jetzt Sinigaglia 75 und Chiusi in derselben Weise schwinden, so kann's dich nicht mehr überraschen, wenn du von Geschlechtern hörst, die untergehn, 78 da große Städte gar ihr Ende finden. Ist allem doch, was euch gehört, der Tod bestimmt, wie euch, nur merkt man's manchmal nicht, 81 weil's lange währt und euer Leben kurz ist.

7 E c me ’l v lger del ci l de la luna 2 4 7 cu pre e discu pre i liti sanza p a, 1 4 6 8 84 co!ì fa di Fior"nza la Fortuna: 2 (3) 6 per che non d#e parer mirabil c$%a (2) 4 6 8 ciò ch’io dirò de li&alti Fiorentini 1 (2) 4 6 87 'nde(è la fama nel t)mpo nasc*+a. 1.2 4 7 Io vidi li,Ughi-e vidi.i Catellini, (1) 2 4 6 Filippi, Gr/ci,0Ormanni1e2Alberichi, 2 4 6 90 già nel calare,3illustri cittadini; 1 4 6 e vidi co4ì grandi c5me6antichi, 2 (5) 6 (8) con qu7l de la Sann8lla, qu9l de l’Arca, 2 6 8 93 e Soldani:ri;e<Ardinghi=e Bostichi. 4 7 S>vra la p?rta ch’al pre@AnteBè carca 1 4 8 di nCva fellonDa di tanto pEFo 2 6 8 96 che tGsto fHaIiattura de la barca, 2 4 6 JranoKi Ravignani,LMnd’ è discNOo 1 6 8 il cPnte GuidoQe qualunque del nRme 2 4 7 99 de l’alto BellinciSneTha pUscia prVWo. 2 6 8 QuXl de la PrYssa sapZva già c[me 1 4 7 9 r\gger si vu]le,^e_av`a Galigaaio 1 4 7 102 doratabin caca sua già l’dlsaee ’l pfme. 2 (4) 6 8 Grand’ gra già la colhnna del Vaiio, 1 2 4 7 Sacchjtti, Giukchi, Fifantile Barucci 2 4 7 105 e Gallime quni ch’arrossan per lo stapio. 2 4 6 Lo cqppo di che nacquerori Calfucci 2 6 sra già grande,te giàuvran tratti 1 (3) 4 (7) 8 108 a le curule SiziiwexArrigucci. 4 6

8 Und wie des Mondes ruhelose Wirkung mit Flut und Ebbe an den Küsten schaltet, 84 so treibt's mit euerem Florenz Fortuna. Du brauchst dich also nicht so sehr zu wundern, wenn ich von großen Florentinern dir 87 erzähle, deren Ruhm die Zeit verwischt hat. Ich sah die Ughi, Catellini, Greci, Filippi, Alberichi und Ormanni, 90 sah sie berühmt und doch im Sinken schon und sah durch Größe wie durch Alter ragend die Häuser der Sannella und der Arca, 93 Ardinghi, Soldanieri und Bostichi. Am Tor, wo eben jetzt sich eine Last von neuem Treubruch anhäuft, drückend schwer, 96 so daß es bald nicht mehr zu tragen ist, saßen die Ravignani, hohe Ahnen des Grafen Guido und der andern all, 99 die Bellinciones edeln Namen führen. Der Herr von Pressa wußte damals schon, wie sich's regiert, und der von Galigaio 102 trug schon das Ritterschwert mit goldnem Griff. Das Pigli-Wappen hatte hohe Geltung, Sacchetti, Giuochi, Fifanti, Barucci 105 und Galli und die Scheffel-Brüder auch. Schon stattlich damals war der Stamm Calfucci, und schon zu hohen Ämtern beigezogen 108 sah man die Sizii und die Arrigucci.

9 yh qualizio vidi qu{i che s|n disfatti 1 2 4 6 8 per l}r sup~rbia!e le palle de l’€ro 2 4 7 111 fioran Fior‚nzaƒin tutt’ i su„i gran fatti. 2 4 6 8 Co ì fac†eno‡i padri di colˆro 2 4 6 che, s‰mpre che la vŠstra chi‹Œa vaca, 1 2 6 8 114 si fanno grassi standoa consistŽro. 2 4 6 L’oltracotata schiatta che s’indraca 4 6 ditroa chi fugge,‘e’a chi m“stra ’l d”nte 1 (3) 4 (7) 8 117 o v•r la b–rsa, c—m’ agn˜l si placa, 2 4 (6) 8 già venìa sù, ma di p™cciola gšnte; 1 3 4 7 sì che non piacque›ad Ubertin Donato (1) 4 8 120 che pœžil suŸcero il fé l¡r par¢nte. 2 4 7 (8) Giࣤra ’l Caponsacco nel mercato (1) 2 6 disc¥¦o giù da Fi§¨ole,©e giફra 2 4 6 (9) 123 bu¬n cittadino Giuda e®Infangato. 1 4 6 Io dirò c¯°a±incredibile²e v³ra: 1 3 4 7 nel p´cciol cµrchio s’entrava per p¶rta 2 4 7 126 che si nomava da qu·i de la P¸ra. 4 7 Ciascun che de la b¹llaºins»gna p¼rta 2 6 8 del gran bar½ne¾il cui n¿meÀe ’l cui prÁgio 2 4 (6) 7 (9) 129 la fÂsta di TommaÃo riconfÄrta, 2 6 daÅÆssoÇÈbbe miliziaÉe privilÊgio; 2 3 6 avvËgna che con pÌpol si raÍuni 2 (4) 6 132 Îggi colui che la fascia col frÏgio. 1 4 7 GiàÐÑran GualterÒttiÓeÔImportuni; 1 2 6 eÕancÖr sar×a BØrgo più quïÙto, 3 5 6 8 135 se di nÚvi vicin fÛsser digiuni. 3 6 7

10 Wir herrlich sah ich die durch ihren Hochmut hernach zerstörten! Und die goldnen Kugeln 111 erglänzten in Florenz bei jeder Großtat. Nicht weniger herrlich auch die Ahnen derer, die jetzt, sooft der Bischofstuhl vakant ist, 114 in eurem Konsistorium sich mästen. Die freche Sippe, die zum Drachen wird, sobald man flieht, und gleich zum Lamm sich sänftigt, 117 wenn man den Zahn ihr zeigt, oder die Börse, war schon im Aufstieg, doch von kleinen Leuten, so daß sich Ubertin Donato kränkte, 120 als ihm sein Schwäher solche Vettern antat. Schon war von Fiesole herab zum Markt Caponsacco gezogen, und schon waren 123 Guida und Infangato gute Bürger20. – Unglaublich, aber wahr: am Eingang zu der Innenstadt befand ein Tor sich, das 126 nach der Familie della Pera hieß. Ein jeder, der das schöne Ritterwappen des großen Freiherrn führt, des man am Feste 129 des heiligen Thomas zu gedenken pflegt, erhielt von diesem selbst den Adelsbrief – und heut macht mit dem Volke sich gemein 132 der Herr mit dem verbrämten Ritterschild. Die Gualterotti, Importuni lebten im Borgo, und noch heut herrscht' Friede dort, 135 wären die neuen Nachbarn nicht gekommen.

11 La caÜa di che nacqueÝil vÞstro flßto, 2 6 8 per lo giusto diàdágno che v’ha mârti 3 6 138 e puãäe fineåal væstro viver liçto, 2 4 6 8 èraéonorata,êëssaìe suíi consîrti: 1 4 6 8 o Buondelmïnte, quanto mal fuggisti 4 6 8 141 le nðzze süe per liñaltrui confòrti! 2 4 8 Mólti sarôbber liõti, che son tristi, 1 4 6 se Dio t’avösse conceduto÷ad øma 2 4 8 144 la prima vùlta ch’a città venisti. 2 4 8 Ma convenúesi,ûa quülla piýtra scþma 4 (6) 8 che guarda ’l p nte, che Fior nza f sse 2 4 8 147 vittima ne la sua pace postr ma. 1 (6) 7 Con qu ste g nti, e con altre con sse, 2 4 7 vid’ io Fior nza in sì fatto rip o, 2 4 6 7 150 che non av a cagi ne nde piang sse. 4 6 7 Con qu ste g nti vid’ io glorï o (2) 4 7 e giusto il p pol suo, tanto che ’l giglio 2 4 6 7 153 non ra ad asta mai p sto a ritr o, 2 4 6 7 né per divi ï n fatto vermiglio». 1 6 7

12 Das Haus, aus dem der Jammer euch entstand und, mit gerechtem Zorne, Mord und Totschlag 138 und aller eurer Fröhlichkeit ein Ende, stand hoch in Ehren samt den Anverwandten. Weh, Buondelmonte, daß du jene Heirat 141 auf fremden Rat hin abgewiesen hast! Es wären viele froh, die jetzt in Trauer, hätte bei deinem ersten Gang zur Stadt 144 dich Gott dem Bächlein Ema überlassen. Dem stumpfen Steinbild aber an der Brücke beliebt' es so: daß eure Stadt ein Opfer 147 am Ende ihres Friedens bringen mußte. Mit diesen und mit anderen Geschlechtern hab ich Florenz gesehn. Es war so friedlich 150 und hatte keine Ursach zu Betrübnis. So ruhmvoll, so gerecht hab ich sein Volk damals gesehn, daß nie sein Lilienbanner 153 verhöhnt und in den Staub gezogen wurde und nie durch Bürgerkrieg mit Blut befleckt.«

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